Logo Blechdepp     Computer Club Fichtelgebirge e.V.  
      Der Computer Club im Nordostbayerischen Raum.  
 
  CCF Maus Blechdepp online Veranstaltungen
 Home - Blechdepp - Ausgabe 37
 
 
 

AG Linux

Linux Arbeitsstation unter SuSE Linux Professional 8.1

Rechtzeitig vor dem Tag der offenen Tür am 10. November 2002 traf die aktuelle Version von SuSE Linux im Club ein. Die Erfahrungen bei der Installation dieser Linux Distribution und die ersten Erfahrungen beim Arbeiten damit werden in diesem Artikel geschildert.

Arbeitsplatz UdoSuSE 8.1 Professional ist auf dem Arbeitsplatz Udo installiert. Auf diesem Rechner wurde bereits in einer der vorherigen Wochen die Windows XP Professional Lizenz des Vereins installiert. Bei der Installation von Windows wurde bereits darauf geachtet, genügend Festplattenspeicher für die Installation von Linux frei zu lassen. Somit stand einer problemlosen Installation nichts im Wege.

Die Installation

Durch das Booten (Starten des Rechners) von der SuSE DVD wurde die Installation gestartet. Als erstes konnte zwischen verschiedenen Installationsarten ausgewählt werden. Neben der von uns gewählten Standard-Konfiguration werden noch eine Installation ohne aktiviertes ACPI (advanced configuration programming interface ? Schnittstelle zwischen Hardware / BIOS und dem Betriebssystem zur Konfiguration der Hardware wie z.B. Soundchip, Schnittstelle etc.) und eine ?Save Settings? genannte Konfiguration angeboten. Mit diesen Konfigurationen können Probleme bei der Installation von SuSE Linux auf Motherboards mit fehlerhaftem BIOS behoben werden. Das in unserem Rechner eingesetzte BIOS hat diese Fehler jedoch nicht, so dass wir mit der Standard-Konfiguration die Installation fortfahren konnten.

Das Installationsprogramm beginnt nun mit der Erkennung der Hardwarekomponenten des Rechners. Das Ergebnis wird übersichtlich in einer Liste angezeigt. Zu jeder erkannten Hardware wird ausgegeben, wie diese im zu installierenden Linux System konfiguriert wird. Diese Konfiguration kann geändert und persönlichen Wünschen angepasst werden. Wir haben alle dort vom Installationsprogramm vorgenommenen Einstellungen übernommen. Einzig die Partitionierung haben wir unseren Wünschen angepasst. Neben einer Swap-Partition (Erweiterung des Speichers durch Festplattenspeicher) und einer Root-Partition haben wir uns eine eigene Partition für den Kernel und eine auch von Windows XP aus nutzbare Datenpartition entschieden.

Nach der Einrichtung der Hardware geht es nun an die Auswahl der zu installierenden Software. SuSE bietet hierzu einige Zusammenstellungen an bei der wir uns für ?Standardsystem mit Office? entschieden haben. Damit wird neben der Grundausstattung an Software die graphische Benutzeroberfläche KDE und das freie Office-Paket OpenOffice.org installiert.

Das Installationsprogramm fragt nun nach den Daten, die zum Anlegen eines ersten Benutzers benötigt werden. Weitere Benutzer können später angelegt werden. Wie auch unter anderen Betriebssystemen wird unter Linux nicht mit dem Account des Systemverwalters (root) gearbeitet sondern hierzu eine eigene Benutzerkennung angelegt. Nur so ist gewährleistet, dass bei normalen Arbeiten keine Systemeinstellungen und Dateien geändert, überschrieben oder gelöscht werden können.

Abschließend ist nun noch das Kennwort des Accounts des Systemverwalters (root) einzugeben. Hier darf auf keinen Fall ein leeres Kennwort eingegeben werden. Kann sich ein Benutzer des Rechners mit dem root-Account anmelden, hat er vollen Zugriff auf alle Dateien und Ressourcen des Rechners!

Nach einer Auflistung der vorgenommenen Einstellungen beginnt das Installationsprogramm mit dem Kopieren der Dateien und der Konfiguration des Grundssystems. Danach wird das installierte System gestartet.

Es sind keine weiteren Konfigurationen mehr durchzuführen und wir können nach der Anmeldung am System sofort mit der Arbeit beginnen. Mit dieser einfachen Installation kann unserer Meinung auch ein normaler Computeranwender Linux auf seinem Rechner installieren. Die aktuelle Hardware (z.B. Graphikkarten) wird erkannt und korrekt in das System integriert. Es sind keine umfangreichen Einstellungen vorzunehmen und nach dem Starten des installierten Systems kann sofort mit einer leicht zu erlernenden graphischen Benutzeroberfläche (KDE) gearbeitet werden.

Einbau einer TV-Karte

Als weiteren Test für den Umgang von SuSE Linux 8.1 Professional mit aktueller Hardware haben wir nach der Installation eine TV-Karte (Haupauge) in das System eingebaut. Die Karte wurde beim nächsten Starten von Linux erkannt und nach Bestätigung die notwendigen Treiber und Software installiert. Nach der Installation ? ohne Neustart des Rechners ? wurde das zugehörige Programm gestartet und es konnte sofort mit der Suche von Sendern begonnen werden. Somit wurde mit der aktuellen Version von SuSE Linux auch ein bisher vorhandener Nachteil von Linux beseitigt. Auch nach der Installation des Systems wird Hardware automatisch erkannt. Weiterhin ist die Konfiguration inzwischen sehr einfach geworden und erfordert keine tieferen Systemkenntnisse.

Die Besonderheiten

Trotz der einfachen Installation konnten wir es aber nicht lassen und haben doch noch etwas manuelle Konfigurationsarbeiten vorgenommen. So wurde zum einen eine Software konfiguriert, die es allen Mitgliedern mit einem Account im CCF-Netzwerk ermöglicht, sich ohne weitere Arbeiten direkt an der Linux-Arbeitsstation anzumelden. Weiterhin haben wir die Standardschriften von Windows (Arial, Times New Roman, etc.) auch auf dem Linux-System installiert. Damit ist ein problemloser Austausch von (WinWord-)Dokumenten möglich.

Linux für Jedermann

Somit ist es nun jedem CCF-Mitglied möglich sich Linux einmal persönlich anzusehen. Neben den Standardprogrammen wir Internet-Browser, eMail Client, Newsreader und Editoren sind derzeit das Office-Paket OpenOffice.org, div. Spiele, Edutainment-Programme, das Bildbearbeitungsprogramm Gimp und das Programm KwinTV zum Ansprechen der TV-Karte installiert. Weitere Software wird folgen. Wer sich hier für bestimmte Programm interessiert darf seine Wünsche gerne an die AG Linux weiterleiten. Bereits eingerichtet ist der Zugang zum Internet und die Druckausgabe auf den großen Laserdrucker (Brother).

Wer durch diesen Artikel Lust bekommen hat Linux einmal selbst auszuprobieren ist herzlich dazu eingeladen. Für ein kurzes Hineinschnuppern in die Welt von Linux ist die Arbeitsstation im Clubheim gut geeignet. Die AG Linux unterstützt Mitglieder aber auch gerne bei der Installation von Linux auf dem eigenen Rechner.

Sebastian Hempel

 
 
 

Homepage des Computer Club Fichtelgebirge e.V.
letzte Änderung am 3. Februar 2003 durch Yvonne Hempel