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Linux auf dem Desktop

Das Betriebssystem Linux ist in aller Munde. Kaum ein Tag vergeht an dem nicht eine Pressemitteilung darüber berichtet. Fand Linux bisher eher Einsatz in Servern und technisch orientierten Anwendungen, drängt die Alternative zu Windows nun immer mehr auf den Desktop.

Die Entstehungsgeschichte von Linux

Doch werfen wir zunächst einen kurzen Blick zurück auf die Entstehungsgeschichte von Linux. Anfang der 90er programmierte der Vater von Linux, Linus Torvald, in Finnland den Kernel, das Herz des Betriebssystems. Diesen stellte er im damals noch jungen Internet jedem Interessierten kostenlos und im Quellcode zur Verfügung. Schnell fanden sich weitere Entwickler, die zusammen mit Linus den Kernel um weitere Funktionen erweiterten. Parallel dazu wurden - ebenfalls im Quellcode frei verfügbare - Dienstprogramme zur Verwaltung von Dateien, Schreiben von Texten und weiteren Anwendungsbereichen an Linux angepaßt. Bereits 1993 konnten die ersten Zusammenstellungen des Kernels mit allen notwendigen Dienstprogrammen - sogenannte Distributionen - aus dem Internet heruntergeladen werden. Die Schar der Entwickler, die sich um die Erweiterung von Linux kümmerten wuchs weiter und geht heutzutage in die Tausende.

Von Anfang an war Linux als OpenSource verfügbar. Man bezeichnet damit den Umstand, daß neben der ausführbaren Version der Programme (z.B. EXE-Dateien unter Windows) auch der Quellcode (= Konstruktionsplan der Software) offen gelegt und weitergegeben werden muß. Weiterhin müssen Programme, die auf dem Quellcode anderer aufbauen oft ebenfalls als OpenSource freigegeben werden. Es gibt verschiedene Lizenzen für diese Art Software. Die bekannteste ist wohl die GPL (GNU Public License).

Aufgrund der kostenlosen Verfügbarkeit im Internet verbreitete sich Linux sehr schnell im universitären Umfeld. Gerade Studenten fand gefallen an der kostenlosen Alternative zu DOS, Windows, MacOS und vielen UNIX-Derivaten. Bald wurde auch die Geschäftswelt auf Linux aufmerksam. Liesen sich doch durch die frei verfügbaren Quellen spezielle Anpassungen einfacher und kostengünstiger realisieren als mit kommerziellen Betriebssystemen. Der Siegeszug des Internet etablierte Linux schließlich als die Plattform für Server im Internet.

Linux für den Arbeitsplatz

Inzwischen ist die Entwicklung von Linux allerdings so weit, daß auch normale Computeranwender damit ihre täglichen Aufgaben erledigen können. Die graphische Oberfläche KDE mit ihren Werkzeugen erleichtert dem Anwender die Arbeit mit dem Betriebssystem. Es läßt sich damit genauso wie mit dem weit verbreiteten Betriebssystem Windows arbeiten. Auch die Installation kann mittlerweile ohne tiefgehende Kenntnisse des Betriebssystems erfolgen. Die Zusammenarbeit mit moderner Peripherie an USB und Firewire stellt keine große Hürde mehr dar.

Der Computer Club Fichtelgebirge wird daher in nächster Zeit einen Linux-Arbeitsplatz einrichten. An diesem Arbeitsplatz kann jedes Mitglied selbst die Möglichkeiten von Linux erforschen und kennenlernen.

Zum Einsatz kommt dabei die Version 7.2 der Linux Distributionen von SuSE. In der Personal Variante erfolgt damit die Installation so einfach - wenn nicht sogar einfacher - wie Windows 9x. Nach der Installation kann sofort mit der Arbeit begonnen werden. Als Büropaket steht StarOffice zur Verfügung. Auch das Koffice Paket bietet in der letzten Beta-Version bereits einen beachtlichen Leistungsumfang. Enthalten sind Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation, Vektorzeichenprogramm, Bildbearbeitung und Erstellung von Diagrammen. Unterstützt werden auch Multimedia-Anwendungen wie die Wiedergabe von MP3-Dateien, WAV-Dateien, AVI- und MPEG-Filmen sowie Audio CDs. Kein Problem ist natürlich das Surfen im Internet mittels Netscape oder Konquerer. Auch für alle weiteren Dienste (ftp, aim, mail, news, etc.) stehen komfortable Programme zur Verfügung. Programmierer erwartet mit Kdevelop eine moderne Entwicklungsumgebung. Zwar befinden sich einige Programme noch im Entwicklungsstadium, sind aber schon jetzt so brauchbar wie manches Windows-Programm in der Version 1.0.

Wir möchten mit diesem Arbeitsplatz jedem Mitglied die Möglichkeit geben sich selbst einen Eindruck von Linux zu verschaffen. Wer danach auf den Geschmack gekommen ist und auch auf dem eigenen Rechner mit Linux arbeiten möchte wird damit nicht alleine gelassen. Die AG Linux steht gern für weitere Hilfe zur Verfügung.

Sebastian Hempel

 
 
 

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letzte Änderung am 22. September 2001 durch Yvonne Röckl