Logo Blechdepp     Computer Club Fichtelgebirge e.V.  
      Der Computer Club im Nordostbayerischen Raum.  
 
  CCF Maus Blechdepp online Veranstaltungen
 Home - Blechdepp - Ausgabe 24
 
 
 

Harald Vogt

Clubraum-Renovierung

Die seit längerem notwendige Renovierung der Clubräume wurde Ende 1997 endlich angegangen. Hier ein kurzer Bericht über die Arbeit, die Arbeiter und das Ergebnis.

Samstag, 20.09.1997, 9:00 Uhr - das Clubheim des CCF erwacht zum Leben. Nein, diesmal werden keine Computer eingeschaltet, kein Drucker setzt sich in Bewegung, niemand fachsimpelt über PCs, Mac, Linux, Amiga oder Atari. Diesmal werden Leitern, Werkzeugkästen, Bohrmaschinen, Eimer voller Farbe und viel handwerkliches Zeugs von einigen unentwegten Mitgliedern die Treppe herauf und in die Clubräume geschleppt. Danach werden die PCs, der Mac und der Atari in Sicherheit gebracht - schließlich sollen sie ja nicht farblich verändert werden. Schreibtische werden gerückt - nein, es soll keine Geisterbeschwörung stattfinden - in der Mitte des PC-Raumes turmt sich bald ein Gebilde aus Schreibtischen auf, abgedeckt von einer Plastikplane. Zwischenzeitlich haben sich zwei Beamte - ein Lehrer und ein Polizist - zu Handwerkern verwandelt. Und Christian ist dabei seine zweite Zigarette anzuzünden

Nun, der fachkundige Leser wird inzwischen erkannt haben, was hier abläuft: Die Renovierung der Clubräume hat begonnen. Acht mutige, nicht arbeitsscheue, handwerklich mehr oder weniger begabte Clubmitglieder sind an diesem Tag beschäftigt, den PC-Raum neu zu streichen, Kabelkanäle zu befestigen und Kabel zu verlegen. Bereits Wochen vorher wurden sämtliche erdenkliche Quellen angezapft, um günstig an Material zu kommen. Kabelkanäle wurden organisiert, Farbe günstigst beschafft, Steckdosen gekauft, Kabel für Strom- und Datenleitungen gebunkert. Ein herzliches Dankeschön an die Beschaffer und an die Sponsoren (auch, wenn diese das gar nicht wissen).

Teamarbeit ist alles

Zum ersten Mal machte sich auch unser erster Vorstand dreckig. Er nahm die abgenommenen Gardinen entgegen - schwarze Hände waren der Lohn. Ansonsten war Teamwork alles. Sehr schnell fanden sich die richtigen Arbeitsgruppen zusammen. Die Beamten Alfons und Reinhard nutzen die Aufstiegsmöglichkeiten und erklommen die Leitern, nachdem sie sich vorher als Maler verkleidet hatten. Ein weiteres Team unter Leitung des ersten Vorstandes (wg. des ingenieurmäßigen Denkens und der sonst sicherlich vorhandenen Konzeptlosigkeit) nahm sich der Kabelkanal-Konfektionierung an. Neben dem Vorstand gehörte diesem Team noch Bernd (als angehender Wirtschaftsinformatiker konnte er so auch praktische Erfahrung sammeln) und Roman (wenigsten einer mit handwerklicher Ausbildung) an. Die notwendigen Längen wurde markiert und per Säge abgeschnitten (alles per Hand, nix elektrischer Säge). Die Stücke wurden numeriert - da mußte man richtig zählen können - und zur Befestigung an das Team Sepp und Hartl übergeben. Ach ja, unsere Maler pinselten währenddessen unverdrossen weiter - und die restlichen Personen suchten immer Deckung vor den Farbspritzern. Hartl galt im übrigen als Chefkoordinator. Christian war sich nicht zu fein, alle angewiesenen Arbeiten ordentlich durchzuführen - wenn, ja wenn er nicht gerade wieder mal eine rauchen war. Für Insider: Es wird inzwischen vermutet, daß der Qualm, in dem er sich beim Gartenfest befand, nicht mit dem Bratwurst-Rost sondern mehr mit seinem eigenen Zigarettenkonsum zusammenhing.

Leerer Bauch arbeitet nicht gut

Nun, irgendwann wurde auch die Verpflegung angeliefert. Eine gute Gelegenheit, einen Großteil der Gardinen an die Verwandtschaft des ersten Vorstandes zwecks Wäsche abzuliefern. Den restlichen Teil übernahm Peter (Zitat: "Das wäscht meine Frau schon, die macht so was gerne!"). Ach so, Peter, er war - da unser Obervideoist Gerhard an diesem Tage verhindert war - eigentlich für die Video-Dokumentation verantwortlich - nun, mit leeren Akkus in der Kamera ist das natürlich nicht so einfach! Aber die entscheidenden Szenen und Kommentare wurden trotzdem in Bild und Ton festgehalten.

Und bevor es untergeht: Der Berichterstatter wurde am Abend zuhause von seinem Vater mit den Worten empfangen: "Was glaubst du, was das ist?" Dazu wurde ihm ein Glas mit Cola (wenigstens von der Farbe her) unter die Nase gehalten. Cool, clever und fähig wie so'n Vorstand nun mal ist, antwortete er völlig richtig: "Das Wasser vom Waschgang der CCF-Gardinen!". Tja, scheint wohl wahr zu sein, daß man auch Gardinen nach fünf Jahren (oder sogar mehr?!) mal waschen sollte.

Ende des 1. Akts - der PC-Raum ist weiß

Bis gegen 15:00 Uhr waren die Arbeiten im PC-Raum größtenteils abgeschlossen. Der Raum erstrahlte im hellsten Weiß, die Kabelkanäle verschönten die Wände - allerdings noch ohne Funktion. Reinhard konnte es nicht lassen, auch weiterhin mit dem Pinsel durch die Gegend zu wandern und hier und da noch kleine Schönheitskorrekturen durchzuführen. Christian war zwischenzeitlich beauftragt worden, die Farbkleckse vom Boden zu entfernen, nachdem er vorher schon Telefonsteckdosen montieren durfte - natürlich immer nur in seinen rauchfreien Minuten. An der anschließenden Reinigung des Bodens beteiligten sich zwar zahlreiche Personen, aber schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, daß nur Alfons über ausreichend Erfahrung verfügte, diese Tätigkeit ordnungsgemäß durchzuführen. Und das noch mit veralterten Wischgerät. Zuvor schon hatte sich das Fensterputzen zum mittleren Drama entwickelt. Peters Aktionen führten anfänglich immerhin dazu, daß der Dreck gleichmäßig auf der Fensterscheibe verteilt wurde. Bei zukünftigen Aktionen muß hier das Team noch um einen echten Fachmann, besser vielleicht sogar eine echte Fachfrau verstärkt werden. Überhaupt - unser Frauen im Club haben uns zur Clubraum-Renovierung richtig im Stich gelassen.

Am drauffolgenden Montag ging es dann wieder ans Einräumen. Bezeichnend hierbei, daß zwei zufällig anwesende Nichtmitglieder, mit dem Aufhängen der Gardinen (im strahlendsten Orange glänzend) anfingen. An den PCs arbeiten wollte ja viele, aber einräumen...

2. Akt - der nächste Raum ist dran

Zum zweiten Akt der Renovierung traf sich fast die gleiche Mannschaft am Samstag, den 11.10.1997. Bis die ersten eintrafen - eigentlich wollte man ja versuchen etwas eher anzufangen - hatte der erster Vorstand schon fast den ganzen Raum leer geräumt. Na ja, ein Großteil des Rechner-Equipments war schon umgeschlichtet. Die eingespielten Teams gingen unverzüglich an die Arbeit. Die Kabelkanal-Truppe hatte sich diesmal mit modernsten Werkzeug eingedeckt - war halt doch gut, daß da ein Handwerker dabei war. Außerdem fehlte diesmal Bernd, so daß eine fehlende Person durch rationelle Technik wettgemacht werden mußte. Enttäuschend für den Berichterstatter: Immer wenn er auch mal mit der modernen Technik arbeiten wollte, wurde ihm die Stichsäge aus der Hand genommen. Ist doch toll, wie fürsorglich die Mitglieder um die körperliche Unversehrtheit des 1. Vorstandes besorgt sind. Die Malertruppe war inzwischen so eingespielt, daß die Kabelkanalmontierer richtig ins Schwitzen kamen. Noch schlimmer - plötzlich fehlten auch noch einige Meter Kabelkanal. Von allen bestaunt wurde die geniale Vorrichtung von Hartl, mit der die runden Löcher für die Steckdosen-Einsätze in die Kabelkanalabdeckungen gebohrt wurden. Nur die Aussparungen für die Nasen dieser Einsätze mußte dann noch nachträglich eingesägt werden. Aber Roman bewältigte diese Aufgabe für ca. 50 Steckdosen zu aller Zufriedenheit. Das Verlegen der (Koax-)Datenkabel war dann nur noch eine reine Formsache. Und auch das Herauswischen ging - inzwischen mit moderneren Arbeitsmitteln - flotter von der Hand. Außerdem wurde der Fußboden sicherheitshalber sowieso gleich mal unter Wasser gesetzt. Das Anklemmen der Steckdosen wurde auf den nächsten Montag vertagt. Und so erstrahlte auch der zweite Raum im vollsten Glanz. Auch die Eingangstür hatte eine neue Farbe bekommen - da diesmal Gerhard zum Filmen verfügbar war, konnt e sich Peter der Tür widmen.

Das Ende des 2. Aktes verzögert sich

Leider waren die Steckdosen bis zum Tag der offenen Tür immer noch nicht angeschlossen - wäre interessant, ob sie das bis heute wären. Nachdem hier nichts geschah, nahm sich der erste Vorstand der Sache selber an. Die Frage, welche Farbe dieser drei Adern, wohin anzuschließen wäre, wurde ihm mit "das ist egal" beantwortet - war's dann aber nicht. Aber woher soll ein Diplom-Informatiker sich mit stärkeren Strömen auskennen?! Daß wir dann zum Tag der offenen Tür nicht immer noch eine Reihe von Steckdosenleisten unter den Schreibtischen liegen hatten, ist dem Bruder des Berichterstatters zu verdanken. Es lohnt sich halt immer, wenn man einen Elektriker in der Familie hat. So wurde am Samstag, dem 25.10.1997 der letzte Akt der Clubraum-Renovierung über die Bühne gebracht. Hierbei stellten wir - auch zur Verwunderung einiger Clubmitglieder - fest, daß sämtliche Steckdosen der Räume und das Licht an ein- und derselben Sicherung hängen!

Ende der Komödie

Fazit: In insgesamt ca. 150 Arbeitsstunden (von 8 Mitgliedern und einem Nichtmitglied) wurden die beiden Räume auf Vordermann gebracht. Die Wänden leuchten jetzt angenehm hell, die Gardinen sind nicht mehr dunkelrot sondern orange und fast schon zu lichtdurchlässig, das Kabelwirrwar wurde stark verringert und die Eingangstür neu gestrichen. Alle Helfer und Materialbeschaffer waren im übrigen für Freitag, den 23.01.1998 zu einem Essen eingeladen - der Verein stellte dafür pro Helfer einen Essensgutschein über DM 20,- zur Verfügung.

Wer die Truppe mal in Aktion sehen will, sollte sich mal die Video-Aufnahmen von Peter Siegmund und Gerhard Gerspitzer ansehen.

Die 2. Komödie zeichnet sich schon ab

Bliebe nur noch die Frage: Wer ist im Frühjahr beim notwendigen Frühjahrsputz dabei? Die Fenster bräuchten's dringend (schon jetzt). Und im Herbst sind Wahlen (Landtag und Bundestag) angesagt - leider liegen die Wahlsonntage zwei Wochen auseinander, so daß wir zweimal den Clubraum aus- und wieder einräumen müssen. Sollten wir hierzu nicht genügend Helfer aus den Reihen der Mitglieder finden, finden halt zwischen den Wahlsonntagen keine Clubabende statt.

Harald Vogt

 
 
 

Homepage des Computer Club Fichtelgebirge e.V.
letzte Änderung am 6. März 2002 durch Yvonne Röckl