Gerhard Gerspitzer
Fahrt zum Straßenfest des CC Gera
Die Geschichte der Expedition von 6 wackeren CCF-Mitglieder in die neuen Bundesländer
Genauso, wie wir das Wetter seit Wochen oder sogar seit Monaten kennen, war es auch an diesem Tag, dem 19. April 1997.
Wir fuhren mit dem "City-Mobil" der Stadt Marktredwitz, welches uns von der Stadt bis auf die Spritkosten kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Wir, das waren der erste Vorstand Harald Vogt, Schriftführer Alfons Ulrich (Alf), der auch das Fahrzeug lenkte, Jugendleiter Peter Siegmund, Harald Frank, Stefan Jung und Gerhard (Gerd) Gerspitzer, starteten mit der Videokamera, früh um 8:00 Uhr, über Hof auf die A9, Richtung Berlin. Hier ist noch anzumerken, daß Harald Frank und Peter Siegmund absolute Neulinge waren, die das erste Mal in die neuen Bundesländer fuhren und den Mund vor lauter Staunen über die Eindrücke im ehemaligen Arbeiterparadies fast nicht mehr zubrachten. Kurz nach unserer Abfahrt begann es zu schneien und artete fast zu einem Schneegestöber aus. Nachdem wir die bayrisch-thüringische Grenze passiert hatten, beruhigte sich das Wetter und kurzfristig ließ sich auch die Sonne blicken. Wir verließen bei der Abfahrt Triptis die Autobahn und fuhren, dank der hervorragenden Ortskenntnis von Gerd Gerspitzer und dem Ausspruch von Peter Siegmund: "Weiterfahren", Richtung Jena, bis Harald Vogt nach 5 km draufkam, daß man die Straßenkarte umdrehen könnte, denn Gera lag entgegengesetzt. Alf bremste geistesgegenwärtig, wendete und fuhr in die richtige Richtung. Wir alle wunderten uns, daß jetzt plötzlich "Gera" auf den Wegweisern stand. Als wir durch die flache Landschaft vor Gera fuhren, fiel Stefan, auf daß hier die Schwäne auf der Wiese schwammen.
In Gera angekommen (Alf fand, daß hier sogar die Hunde einen anderen Gesichtsausdruck haben, als bei uns im Westen), fanden wir nach genauer Auskunft eines Barkeepers im Bahnhofsrestaurant des Südbahnhofs auf Anhieb die Friedrich-Engels-Straße und einen passenden Parkplatz. Das war gegen 11:15 Uhr.
In erwartungsvoller Spannung schlenderten die sechs CCFler in Richtung Straßenfest, das mehr Straße als Fest war. Das erste, was uns auf dem großen Computerflohmarkt uns Auge fiel, war ein Stand mit Obst und Gemüse. Dann kam ein Stand mit einem Zauberer und Luftballonfigurenknüpfer, sowie ein Zelt mit einer Wahrsagerin. Drei Stände mit Computerteilen und Software bildeten den eigentlichen Flohmarkt. Ein super Schnäppchen war die CD-ROM: T-Online '95 von der Telecom für 1,00 DM. Daneben war noch ein Stand mit Musik-CDs.
Wir machten erst mal Brotzeit mit Thüringer Bratwurst, dazu wollten wir eigentlich ein Bier, bekamen aber keines, da die Bierzapfanlage nicht funktionierte. Wahrscheinlich lag es an der falschen Software. Wir waren 2 Stunden dort, aber das Bier lief immer noch nicht. Unterdessen gingen wir in das dortige Clubheim und waren erstaunt, einen Unterrichtsraum mit zwölf Rechnern auf engstem Raum vorzufinden. Wenn einer einen Buchstaben auf seiner Tastatur antippte, erschien dieser Buchstabe auch auf den Nachbarbildschirmen. So eng standen die PCs beieinander.
Aus einem Gespräch mit einem der drei gleichberechtigten Vorstände, Herrn Berthmann, erkannten wir, daß der CC Gera auch nichts besonderes hat und daß das Konzept des CCF doch das Richtige ist. Unser Vorstand, Harald Vogt, überreichte dem Vorstand 3 CCF-Kaffeebecher und einige CCF-Kugelschreiber. Dann bummelten wir noch etwas über das Straßenfest. Wahrscheinlich kommen wir sogar im Fernsehen des Regional-TV, "Offener Kanal Gera", das die ganze Veranstaltung aufzeichnete. Kurz nach 13:00 Uhr traten wir die Rückreise an, verfehlten die Ausfahrt Hof und fuhren über Münchberg, Weißenstadt und Wunsiedel zurück nach Marktredwitz, wo wir gegen 15:15 Uhr ankamen.
Nach glücklicher Ankunft in Marktredwitz, bedankten sich alle Mitfahrer bei Gerd Gerspitzer, da er ihnen durch einen kleinen Umweg bei Triptis 10 km unbekanntes Deutschland gezeigt hatte.
Gerhard Gerspitzer
|